Aus Wissenschaft und Technik

TopMeteo Leewellen für Mitteleuropa

Die Leewellen – pünktlich zur Saison 2022. Für Mitteleuropa und in diversen Höhenstufen.

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TopMeteo Newsletter Dezember 2021

Neuigkeiten im Winter 2021. Der Newsletter beschreibt unsere neue Stunden-PFD und Konvergenzkarte, die die Strukturierung in der Streckenflugplanung vereinfachen. Außerdem gibt es Neuigkeiten in der Zusammenarbeit mit unseren Koopertionspartner.

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Arcus flying in Namibia

Geschnorrte Energie | Auf der Jagd nach schnellen Linien

Während wir in Bitterwasser auf die Überflug-Genehmigung warten, ergibt sich die Gelegenheit einmal länger mit Dr. Bernd Goretzki zu sprechen. Bernd ist von Beruf Meteorologe und einer der Gründer von TopMeteo.

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DWD stellt SkyView im Dezember 2020 ein

SkyView vom DWD war vor vielen vielen Jahren eine spannende Anwendung, Wetterinhalte als Layer über Karten darzustellen. In einer Zeit, in der nur spezialisierte Geo-Ingenieure über GIS redeten, waren die Meteorologen schon seit langem gezwungen, Wetterinhalte auf Karten darzustellen. Und mit dem damals ultramodernen Flash von Adobe war es möglich, Vektordaten schnell und performant zu zeichnen – also auch Karten- und Wetterdaten.

Der Start von SkyView erfolgte im Jahr 2000 mit den Daten des Lokalmodells LM mit 7 km Gitterpunktsweite. Dieses Modell zeigte nur Vorhersagen für Deutschland an und diese reichten 48 Stunden weit. Eine grundlegenden Verbesserung wurde 2006 implementiert: durch die Nutzung des LME (Lokalmodell-Europa) wurde der Vorhersagebereich auf Mitteleuropa ausgedehnt. Das LME wurde in seiner Weiterentwicklung vom ICON-EU abgelöst, das auch heute noch die Grundlage der Daten für Skyview ist.

Die Bedienung von SkyView kann man heute getrost als altbacken bezeichnen. Aber immerhin konnte man früher und auch noch heute bis zu vier Layer an Nutzinformationen übereinander legen:

  • Wetter oder Konvektion
  • Wind in verschiedenen fixen Höhen, inkl. Böen
  • Bedeckung oder Niederschlag
  • Topographie

Transparente Layer hatten in Skyview, dessen aktuelle Version vom 12.01.2015 datiert, nie Einzug gehalten. Daher haben die Farbflächeninformationen wie Bedeckungsgrad, Niederschlag oder die Bodenböen-Flächen auch immer die Topographie überdeckt. Seit dem ICON-EU reicht die Vorhersage 3 ¼ Tage weit, die des GAFOR weiterhin nur 6 Stunden.

SkyView war nur Überblick über das Wetter wie es das Modell sieht – rohe Parameter. Sicherheitsrelevante flugmeteorologische Parameter wie Sichtweite und Wolkenuntergrenze hatten nie Einzug gehalten. So fußte die Flugplanung dann doch eher auf Vertrauen à la: “wenn keine tiefen Wolken vorhergesagt waren, kann ich fliegen”. Wenn dann doch ein hoher Bedeckungsgrad im Vorhersageparameter „Tiefe Wolken“ zu sehen war, musste man improvisieren oder hoffen. Etwas, was man bei der Nutzung von vielen anderen Tools zur Planung ebenfalls erlebt, so zum Beispiel bei Windy. Die Vorhersagen von TopMeteo bieten hier für bis zu 6 Tage im Voraus eine stündliche Vorhersage von Wolkenuntergrenzen und Sichtweite.

Für die Segelflieger war die Konvektion der Vorhersageparameter. Eine kleine Interpretationshürde wurde aber eingebaut: so waren Cumuli mit hoher Basis gerne als Ac/Cc (Altocumulus, Cirrocumulus) gekennzeichnet. Diese Hürde haben wir bei TopMeteo nicht eingebaut. Fliegbare Thermik ist als fliegbare Thermik analysiert.

Bei TopMeteo zeichnen wir spezielle Karten für Flieger – mit allen Informationen in der Karte, die relevant sind. Wir setzen wir auf schnelle Kartennavigation in immer gleichen Kartenausschnitten. Damit ist eine flinke räumliche Orientierung gewährleistet, denn wer will bei einer neu geladenen Karte immer wieder Dänemark und Italien zur Orientierung suchen?

Wir arbeiten aktuelle Wettermessungen und Satellitenbild-Informationen in unsere Karten ein und erreichen damit eine hervorragende Nowcasting-Qualität.

Unserem Ziel, dem Piloten den Vorteil eines minimalen Zeitaufwandes für eine maximal sichere meteorologische Flugplanung zu bieten, sind wir seit über 15 Jahren treu geblieben.

Du nutzt SkyView und möchtest ähnliches auch in 2021 weiter benutzen, dann teste doch TopMeteo für 14 Tage unverbindlich und kostenlos:

TopMeteo – wo die Meteorologen fliegen

Akaflieg Stuttgart

Die Akaflieg Stuttgart führt Testflüge für ihr Schleppflugzeug fs35 durch

Zu unseren „TopMeteo-Familienpiloten“ gehört auch die Akademische Fliegergruppe Stuttgart.

Im Jahr 2003 war die Akaflieg Stuttgart auf der Suche nach einem effizienten und sicheren Schleppflugzeug für ihren Verein. Die engagierten Studenten stellten schnell fest, dass die verfügbaren Flugzeuge nicht wirklich für diesen Zweck konstruiert und daher nicht das „perfekte“ Schleppflugzeug waren. Daher beschlossen sie, selbst ein solches Flugzeug zu entwerfen und zu bauen!

Es war offensichtlich ein langes Projekt, an dem im Laufe der Jahre mehr als 60 Studenten beteiligt waren. Sie haben alles selbst gemacht: vom Hauptentwurf bis zur Strukturberechnung und den Baumethoden! Immer mit dem Gedanken an ein sicheres Flugzeug, das ein Segelflugzeug effizient und sicher in den Himmel ziehen kann. Sie entschieden sich für einen Motorsegler, gebaut aus kohlenstoffverstärktem Polymer, mit 17,67m Spannweite und dem neuesten Dieselmotor von Technify/Continental. Das Projekt dauerte viele Jahre, aber schließlich begann der Bau im Jahr 2010. Es war kein leichtes Abenteuer, da das Projekt fast ins Stocken geriet, als der erste Satz Flügel bei einem Belastungstest zu früh brach. Die Studenten führten die Strukturberechnung erneut durch, und dieses Mal hielt der Flügel der erforderlichen Bruchlast stand.

Schließlich absolvierte die fs35 „Harpyie“ ihren Erstflug im Sommer 2019!

Technische Daten:

  • Spannweite: 17,67 m
  • Tragflächenbereich: 16,9 m²
  • Seitenverhältnis: 18,5
  • Länge: 7,5 m
  • Leergewicht: 600 kg
  • Motor: Continental CD-155 (Diesel)
  • Luftschraube: MT 3-flügelig hydraulisch
  • Maximales Startgewicht : 850 kg
  • Reisegeschwindigkeit: 200+ km/h
  • Maximale Steigleistung mit einem einsitzigen Segelflugzeug im Schlepp: 4,7 m

Nach einer kleinen Pause wurden die Testflüge in diesem Sommer mit dem Seitenwindtest zur Beurteilung des Verhaltens des Flugzeugs bei Start und Landung wieder aufgenommen. Diese Tests, mit bis zu 10kt Seitenwind, verliefen sehr gut. Das Team führte auch vor kurzem die notwendige Kalibrierung des Fluggeschwindigkeitsanzeigers durch. Damit wird der Fehler im pitot-statischen System bestimmt. Somit werden die Auswirkungen von Wind und Luftdichte auf die angezeigte Fluggeschwindigkeit (IAS) im Vergleich zur wahren Fluggeschwindigkeit (TAS), extrapoliert aus Geschwindigkeitsmessungen gegenüber Grund (GS), berechnet.

Dies erfordert die „richtige Windgeschwindigkeit“ aus der „richtigen Richtung“, so dass diese Testkampagne stark wetterabhängig ist. Wir als TopMeteo sind wirklich stolz darauf, dass unsere Windprognosen zur Planung dieser Tests und zur Unterstützung dieses engagierten Teams verwendet wurden.

Die Akaflieg testet nun die fs35 in verschiedenen Schwerpunktlagen. Sie können alle ihre Abenteuer auf ihrem Blog verfolgen: https://akaflieg-stuttgart.de/category/fs35-en/

Die deutschen „Akafliegs“ (für Akademische Fliegergruppen) betreiben wissenschaftliche Forschung in den Bereichen neue Entwicklungen, Sicherheit, Konstruktion, Bau sowie Boden- und Flugerprobung von Flugzeugen, hauptsächlich Segelflugzeugen, und fliegen diese dann auch!

Niederschlag und Segelflug-Klimatologie in Deutschland im Jahr 2019

Die Niederschlagsmenge ist ein guter Platzhalter, um Informationen über die Segelflugbedingungen in einer bestimmten Region zu erhalten. Diese Art von Informationen sind auch entscheidend für das Management des Hochwasserrisikos. So haben die nationalen Wetterdienste hochauflösende quantitative Niederschlagswerkzeuge entwickelt.

In Deutschland bietet der DWD kalibrierte Radarbilder für jede Stunde eines Tages an. Ihre Beobachtungen basieren auf Radarreflexionsmessungen[1], die in geschätzte Niederschlagsraten umgewandelt werden. Diese Transformation wird alle 5 Minuten mit dem großen Netz konventioneller Niederschlagsmessgeräte präzise kalibriert (Winterrath et al., 2012).

Diese aufsummierten Niederschlagsinformationen finden sich in unseren Produkten. Sie wird im Abschnitt der „Prognosekarten“ für Heute und in der App TopMetSat als „Gefallener Niederschlag“ bezeichnet und ist für jede Stunde oder aufsummiert für die letzten 24 Stunden verfügbar. Diese zeigt, welche Regionen nasse oder feuchte Böden haben. Sie weisen daher schwächere Bedingungen auf als von den Modellen vorhergesagt. Tatsächlich trocknet die Energie der Sonneneinstrahlung zunächst die nassen Böden aus. Das verbraucht viel Energie. Während dieser Zeit wird die Erdoberfläche nicht ausreichend erwärmt, so dass die Entwicklung der Thermik verzögert und gestört werden kann. Es gilt aber auch, dass im späteren Tagesverlauf mit Ausbreitungen zu rechnen ist, wenn nach dem Verdunsten des Bodenwassers die Thermik in Gang gekommen ist. Daher ist diese Karte ein schöner Bonus, um die tägliche Flugvorhersage zu verfeinern. Vor dem Fliegen nutzen wir selbst gerne die Niederschläge der letzten Stunden in Kombination mit dem Wetterradar, um die Aktivität von Regenzellen zu bewerten.

Segelflug-Klimatologie

Wir haben diesen Artikel mit der Aussage begonnen, dass die Niederschlagsmenge die Segelflugbedingungen stark beeinflussen kann. Nur zum Spaß wollten wir die Regenhäufigkeit im Sommer mit der deutschen Flugsaison vergleichen. Wir programmierten uns durch unsere Archive, um monatliche und saisonale kumulierte Karten für die Regenmenge zu erstellen. Diese nun erstellte Analyse zeigt starke Unterschiede zwischen den Regionen auf. Vor allem in diesem Jahr war Norddeutschland während der typischen Segelflugzeit (April bis August) trockener als der Südteil. Dies führte zu besseren Segelflugbedingungen im Norden. Dementsprechend haben wir in diesem Jahr beobachtet, dass die Vereine aus dieser Region in der OLC-Bundesliga [2] gut abschnitten haben. Vier der Top-5-Vereine der diesjährigen Bundesliga liegen in Norddeutschland. Im Vergleich dazu 2018: es erreichte kein norddeutscher Verein einen Platz unter den Top 5. Die Darstellung der aufsummierten Regenmenge gibt also eine sehr gute Vorstellung von der Segelflugsaison in Deutschland. In Zukunft wird es interessant sein, diese Daten weiter zu analysieren, um festzustellen, welche Region am empfindlichsten auf Regenfälle reagiert. Im Moment ist lokales Wissen im Zusammenhang mit dem Parameter „Gefallener Niederschlag“ der beste Verbündete für die Planung von Überlandflügen. (Hinweis: Die Werte in der Legende sind mit 10 zu multiplizieren)

Wenn Du an weiteren technischen Informationen zu den angeeichten Radarbildern interessiert bist, dann lass es uns wissen und wir können spezifische Blogartikel vorbereiten.

[1] Die Reflektivität ist die Leistung, die an der Radarantenne empfangen wird, nachdem sie an den Hydrometeoren des Niederschlags reflektiert wurde.
[2] Die OLC-Bundesliga ist ein Wettbewerb zwischen den Segelflugvereinen in Deutschland, der jedes Wochenende zwischen April und August stattfindet. Vereinspiloten werden durch den Vergleich ihrer besten indexierten Durchschnittsgeschwindigkeit auf 2,5 Stunden im Streckenflug bewertet. Das Ergebnis der drei besten Piloten wird benutzt um den Club zu platzieren.

Der siebte 1.000 km-Flug in 2019

In einem früheren Beitrag haben wir Bernd Goretzki erzählen lassen, wie er die Planung der 1.000 km- und 1.000 Punkte-Flüge angeht. Hier lest Ihr, wie die Flüge und das Interview weitergehen!

Sechsmal 1.000 km-Wetter

TopMeteo-Mitgründer Bernd Goretzki ist in diesem Jahr wieder auf der Jagd nach großen Strecken. Von Locktow (südwestlich von Potsdam) aus sind ihm in 2019 schon sechs Flüge über die magische 1.000 km- und 1.000 Punkte-Grenze gelungen (s. OLC).

Die Struktur der Thermik

In meiner Diplomarbeit habe ich die Loggerdaten der Deutschen Meisterschaft in Lüsse untersucht. Damals waren Logger noch ganz neu und hatten soeben den Barographen und die Kamera verdrängt. Aus der jahrelangen Praxis des Wendepunkt-Fotos blieb in diesem Wettbewerb letztlich noch die „Quasi Optische Umrundung“ der Wenden-Koordinaten vorzunehmen – worüber sich trefflich gestritten wurde – denn eine Koordinate lag 4 km neben der Wende.