Wir nutzen erfolgreich unsere Wetterprognosen!
Die Motivation seinerzeit TopMeteo (damals Wetter-Jetzt) als Firma zu günden, lag darin, dass wir für unsere eigenen Flüge und für das Erstellen der Thermikinfo (seit 1997) geeignete Wettervorhersagen vermissten und wussten, dass wir das besser können. Es war auch die Zeit gekommen, wo ausgewachsene Wettermodelle zumindest für kleinere Areale wie Europa auf Rechnern der PC-Klasse laufen konnten, was uns die nötige Infrastruktur ermöglichte. Vorher haben wir auf Größtrechnern wie der bekannten Cray arbeiten müssen. Die Thermikinfo informiert nun schon seit über 20 Jahren erfolgreich die deutschen Streckensegelflieger über aufkommende gute und sehr gute Streckenflugbedingungen und unser eigenes Wettermodell – eigentlich eine Kette von numerischen Modellen – unterstützt das seit 2005.
Diese ursprüngliche Motivation, uns damit selber große Streckenflüge zu ermöglichen, ist in den Jahren nicht verloren gegangen. So ist TopMeteo-Mitgründer Bernd Goretzki (promovierter Meteorologe) in diesem Jahr wieder auf der Jagd nach großen Strecken. Von Locktow (südwestlich von Potsdam) aus sind ihm in 2019 schon sechs Flüge über die magische 1.000 km- und 1.000 Punkte-Grenze gelungen (s. OLC).
Bernd, wie charakterisierst Du die sechs Flugtage?
Alle Flugtage waren Kaltlufttage, sie gingen früh los und waren einigermaßen homogen. Aber schnelle Aufwindreihungen, wie sie gerne bei einer reifen Thermikluftmasse und hohen Bodentemperaturen entstehen, habe ich bei keinem der sechs Flüge angetroffen. Es waren keine Tage zum Rasen. Abschnitte mit schnellem Vorfliegen waren immer wieder durch lange und vorsichtige Gleitstrecken unterbrochen.
Wann bist Du denn startbereit für die großen Flüge gewesen?
An allen Tagen ging es früh los, Takeoff war 09:30 Uhr (Lokalzeit), manchmal sogar um 09:00 Uhr. Ich plane meine Flüge immer so, dass ich bei einem Start um 10:00 Uhr so voran komme, dass ich um 15:00 Uhr 500 km auf der Uhr stehen habe. Durch die noch früheren Starts hatte ich dagegen oft schon um 12 Uhr 300 km hinter mich gebracht. 500 km waren oft deutlich vor 15 Uhr geschafft.
Planst Du Deine Flüge morgens so, dass Du in der schwachen Thermik mit Rückenwind abfliegst?
Morgens hatte ich bei den Flügen, die Richtung Hamburg hinaufgingen, immer Gegenwind. Recht untypisch war, dass der Wind viel aus Westen kam – normal sind große Flüge bei uns in Ost- oder Nordostwind-Lagen. Wichtiger finde ich bei so großen geplanten Flügen, dass der lange Schenkel gut im Wind liegt.